Pfarrkirche St. Achatius

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Kontakt
Pfarramt Ramingstein
Kirchtratten 66
5591 Ramingstein
Telefon: 06475/223 

pfarre.ramingstein@eds.at


Geschichte


Die Pfarrkirche in Ramingstein geht vermutlich auf das frühe 14. Jahrhundert zurück. Als Stifter gelten die Herren von Weißpriach, denn Achaz und Adam von Weißpriach halten 1366 fest, dass „ihre Vätter selig sie von Newen gepaut und aufgehebt und gestüfft habent.“ Ein Seelenbuch aus Thomatal stützt diese Angaben, denn darin heißt es, dass Johann Adam von Weißpriach die Kirche im Jahr 1303 erbauen ließ.
Über lange Zeit für Schwierigkeiten sorgte der Standort der Kirche. Sie befand sich zwar politisch auf dem Gebiet des Erzstiftes Salzburg gehörte aber kirchlich als Filialkirche zur Pfarre Stadl in der Steiermark. Da zudem die die Kirche umgebende Freiung Ramingstein zwischen den Pfarren Stadl und Tamsweg geteilt war, ergaben sich vielfach Reibereien in der Ausübung der Seelsorge.
Das kirchliche Leben in Ramingstein wurde im Laufe der Jahrhunderte nach und nach zusehends ausgebaut.
1366 erfolgte durch Achaz und Adam von Weißpriach die Stiftung einer wöchentlichen Heiligen Messe. Sie wurde jeweils am Donnerstag gefeiert. Zusätzlich stifteten die beiden vier Heilige Messen am Kirchweih- und Patroziniumsfest. Die Abhaltung all dieser Gottesdienste oblag dem Pfarrer von Stadl.
Für das Jahr 1523 ist die Existenz eines eigenen Friedhofs in Ramingstein belegt.
Ein wesentlicher Schritt war die Anstellung eines eigenen Kaplans für Ramingstein im Jahr 1528, wodurch sich das seelsorgliche Angebot deutlich erweiterte.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde aus dem Kaplan schließlich ein Vikar, ein Geistlicher, der vor Ort wohnte und dem die Seelsorge in vollem Umfang oblag. Die rechtlich schwierige Lage erforderte zwar noch manches an Verhandlungen zwischen den Pfarrern von Tamsweg und Stadl, aber 1642 war das Vikariat unumstritten errichtet.
Die Erhebung zur selbständigen Pfarre erfolgte am 9. Jänner 1813.


Baugeschichte

Die ursprüngliche Kirche aus dem frühen 14. Jahrhundert wurde mehrfach verändert. 1688 wurde sie den geänderten Bevölkerungsverhältnissen angepasst und vergrößert. Für das Jahr 1727 ist die Errichtung eines gemauerten Kirchturms überliefert.
Die größten Veränderungen jedoch brachte das 19. Jahrhundert. Am 3. September 1854 brannte die Kirche erstmals ab. Die nachfolgende Wiederherstellung brachte eine neuerliche Vergrößerung des Gebäudes mit sich. 1862 konnte die Kirche eingeweiht werden. Doch bereits am 16. Juli 1889 brannte sie erneut ab. Im Anschluss daran entstand unter der Leitung des Salzburger Architekten Jakob Ceconi die gegenwärtige Kirche. Sie wurde im Jahr 1892 geweiht.
Weitestgehend bietet die Kirche noch heute das damalige Erscheinungsbild und ist eines der wenigen Beispiele einer rein neugotischen Architektur in unserer Gegend.
  Ausstattung
Die neugotische Innenausstattung der Kirche ist ein Werk des Tischlers Johann Ripper, des Bildhauers Johann Piger und des Malers Andreas Doser.
Der Hochaltar zeigt ein Relief des Kirchenpatrons, des Heiligen Achatius, sowie die flankierenden Statuen der Apostel Petrus und Paulus.
Die beiden Seitenaltäre zieren auf der Nordseite die Jungfrau Maria und auf der Südseite der Heilige Josef.
Die nordseitig angebrachte Kanzel bietet auf ihrem Korb die Darstellung der vier abendländischen Kirchenlehrer. Am Schalldeckel findet sich Mose mit den Gesetzestafeln.
An der südlichen Seitenwand des Presbyteriums hängt ein Gemälde des Salzburger Malers Sebastian Stief aus dem Jahr 1857. Es zeigt ebenfalls den Heiligen Achatius und wurde wohl nach dem ersten Brand von 1854 für den Hochaltar geschaffen.
Die Orgel stammt von Walter Vonbank. Das Werk mit zwölf Registern wurde 2006 geweiht.
Das Geläute der Pfarrkirche Ramingstein umfasst vier Glocken aus den Jahren 1922 und 1951. Die schwerste Glocke wiegt rund 800 Kilogramm.


Nebengebäude


In unmittelbarer Umgebung der Pfarrkirche finden sich weitere kirchliche Gebäude:
Südlich der Pfarrkirche steht im ehemaligen Friedhof die Seelenkapelle, deren Erbauung für 1727 angegeben wird. In ihrem Inneren birgt sie mehrere Grabtafeln verschiedener Ramingsteiner Geistlicher.
Am Waldrand oberhalb der Pfarrkirche gelegen befindet sich die Sommerkapelle, die in den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts erbaut worden ist.
Auf dem Platz vor der Pfarrkirche erhebt sich seit 1985 die Leichenkapelle, die der Aufbahrung der Verstorbenen dient.
Direkt der Kirche gegenüber wurde der Pfarrhof erbaut. Nach ersten Anfängen um das Jahr 1670 erfolgte 1710 der endgültige Ausbau im gegenwärtigen Stand.
Der ehemalige Pfarrerstadl unterhalb des Pfarrhofes dient heute als Pfarrkindergarten.

Die einst im Schloss Wintergrün vorhandene und der Heiligen Helena geweihte Kapelle ist zwar in der Bausubstanz noch als solche zu erkennen, wurde allerdings nach einem Brand im Jahr 1841 nicht mehr hergestellt und dient gegenwärtig anderen Zwecken.